Montag, 7. Dezember 2015

Erste Flurarbeiten



Als Nächstes richtete sich der Blick des Baumeisters nach Norden, denn es wurde Zeit, sich dem hinteren, sprich nördlichen Teil des Hauses zu widmen, den wir bisher zugunsten der anderen Räume fast ein wenig vernachlässigt haben.
Hier erwarten uns zunächst Arbeiten im Flur, der das Badezimmer zur Linken und das kleine Zimmer zur Rechten  miteinander verbindet.

Ursprünglich war der Flur wesentlich kürzer gewesen und hatte den Zugang zu einem kleinen Schlafzimmer (links), einem Wohnzimmer (rechts) und dem schlauchförmigen Badezimmer (mittig) ermöglicht. 
Damals hatten der Vorbesitzer mit seiner Frau und seiner Schwiegermutter das Haus gemeinsam bewohnt und man hatte der alten Dame einen eigenen Wohnbereich mit Zugang zu Bad und Küche eingerichtet.
Im Rahmen seiner Raumbereinigung (die einige Wandbereinigungen mit sich brachte), öffnete Andreas zunächst den Zugang zum Flur mittels eines Mauerdurchbruchs.



Der verlängerte Flur.

Unser Osten von innen


Das Arbeiten mit Kalkmörtel ist von daher ein wenig aufwändig, als dass Zeit zum Anziehen und Trocknen nötig ist. 
Also begann Andreas an mehreren Stellen parallel zu arbeiten und, je nach Trocknungsfortschritt, bald hier, bald dort weiterzumachen. 

So begann er mit der Ostwand. 
Sie hatte im Laufe der Jahrzehnte (Jahrhunderte?) ein wenig gelitten, da diverse Male Fenster eingebaut, ausgebaut und zugemauert und wiederum andere Fenster (wie beispielsweise unser Sorgenfenster) eingebaut worden waren - und gerade letzteres nicht besonders sorgsam.


Löcher stopfen an der Ostwand...


Zunächst machte der Bauherr sich an das Stopfen von Löchern. 
Da man nachträglich eine Wand eingezogen hatte, war zumindest der obere teil dieser Wand mit der Außenwand verzwickt worden. Dadurch, dass wir diese Wand entfernt hatten, prangten nun alle naselang Löcher in der Wand, die neu vermauert werden mussten. Und auch im unteren Bereich der Wand gab es den einen oder anderen losen oder fehlenden Stein, der entsprechend wieder neu eingesetzt werden musste.
Zudem müssen in diesem Bereich ganz ursprünglich einmal Fenster gewesen sein, deren Öffnungen anschließend recht lax verschlossen worden waren. Also ging es ans Egalisieren der Wand mit Hilfe der Diamantscheibe - eine recht staubige Angelegenheit mit recht vorzeigbarem Ergebnis.



... und Verputzen wo es nötig ist.


Nach dem Abrappen der kompletten Ostwand bastelte Andreas sich eine Schalung für den Durchgang zum Windfang, um diesen dann zu verputzen. 
An dieser Stelle hatte sich ursprünglich einmal eine Tür befunden, die von unseren Vorbesitzern jedoch zu einer Fensteröffnung verkleinert worden war. Erstaunlicherweise hatte man hier recht brauchbare Stürze eingezogen, so dass Andreas an dieser Stelle gleich zum Verputzen übergehen konnte. 
Aber das Verputzen über Kopf hat es in sich. 
Der Putz darf nicht zu trocken sein, sonst hält er nicht. Er darf nicht zu feucht sein, sonst tropft er förmlich wieder herunter. Man kann nur kleine Mengen vorwerfen, da sich ansonsten ganze Placken lösen und herunterfallen. Und das Egalisieren mit dem Reibebrett ist in dem Moment mit Vorsicht zu genießen... 
Aber nach einem Tag des Trocknens sah die Welt schon wieder ganz anders aus.



Andreas kämpft mit der Oberseite...


... und arbeitet problemlos an den Seiten.


Der Trocknungsprozess schritt gut voran, und so konnte Andreas am folgenden Tag mit dem Strandmörtel vandskuren. 
In den Prozess der Instandsetzung der Ostwand bezog er auch den Windfang ein. Hier verschloss er letzte Öffnungen mit Kalkmörtel und rappte die Wände ebenfalls damit ab.

Somit war der Startschuss zum Kalken gefallen.  
Ich mischte mir zunächst einen Eimer unserer Spezialfarbe an, da der kleine Bereich der Außenwand in unserem Windfang noch gar nicht gestrichen worden war; wohl war Andreas den alten Farbschichten mit seiner Diamantscheibe zu Leibe gerückt und hatte das kleine Stück auch gevandskurt, aber um eine Haftung der Kalkfarbe zu erreichen bedurfte es erst einer Lage Spezialfarbe.
Diese soll auch noch später in den Bereichen zum Einsatz kommen, die von irgendeinem unserer Vorbesitzer in panischer Angst vor Feuchtigkeit geteert worden waren. Aber dazu später, wenn es soweit ist, mehr.

Dann pimpte ich mir die Kalkfarbe zurecht: Magerquark, Diestelöl und Soda sorgen für ausreichende Streichfähigkeit und spätere Wischfestigkeit. Und legte nach dem Vornässen der Wände los: streichen, streichen, streichen.... gefühlt bestimmt einige Kilometer...
Insgesamt drei Anstriche an drei verschiedenen Tagen erhielten die Ostwand und der Windfang - wobei ich hier noch die kleine hauswandfläche noch ein drittes Mal weiß streichen muss, da der erste Anstrich ja nur das "Spezialisieren" war.



Voilà: der Windfang...


... und die Ostwand in wunderschönem Kalkweiß.


Aber der Anblick dessen, was man so geschafft hat, entlohnt immer wieder für alle Mühe.



Neuer Ausblick für die Waschküche


Nun, da wir den Windfang grob im Griff hatten, war es Zeit, sich mit dem einst nur überdachten Ausgangsbereich der Waschküche auseinanderzusetzen - weitere Eingriffe an anderen Wänden nicht ausgeschlossen, da die Trockenzeit von Mörtel für das parallele Arbeiten an verschiedenen Stellen optimal geeignet ist, nur verzetteln sollte man sich besser nicht.


Die Waschküche vor einem Jahr...

Sonntag, 8. November 2015

Tritt ein und sprich Freund


Die Arbeiten im Außenbereich haben wir nun grob abgeschlossen (vom Sockelbereich und der Verkleidung des Anbaus einmal abgesehen - beides Arbeiten, die wir im kommenden Jahr angehen werden). Was nun noch fehlte, war die Haustür in den Windfang einzusetzen. 

Im letzten Jahr hatten wir ein altes zweiflügeliges Exemplar ein paar Dörfer weiter für kleines Geld erstanden und in liebevoller Kleinstarbeit wieder auf Vordermann gebracht (alte Farbschichten abgeschliffen, geölt, mit neuen Scheiben versehen); seitdem ruhten die Türblätter - je nach Raumbedarf - mal hier mal dort und letztlich im Anbau und warteten auf ihren Einbau.


Unsere Haustür im Rohzustand.

Freitag, 6. November 2015

Einmal Eiger und zurück - wir haben unsere Nordwand im Griff


Nachdem wir im Spätsommer/Frühherbst begonnen hatten an unserer Nordwand herumzudoktoren (alten Eingang zugemauert, Badezimmerfenster eingesetzt, Schlafzimmerfenster umgewandelt, später auch mit Solbank versehen), ging es nun endlich in die Schlussphase.

Andreas machte sich zunächst an das Zuwerfen von Löchern, die die alten Nägel dem Mauerwerk beschert hatten und dann an das Reparieren des Fries', das auch an dieser Wand recht stark gelitten hatte. 


Das Originalfries ohne kaputte Steine.



Der - voraussichtlich - letzte Container


Unsere kleine Baustelle hatte sich innerhalb des letzten halben Jahres wieder einmal in ein Schlachtfeld verwandelt; unzählige alte Türblätter, Fenster, angepinselte Hölzer und was die Entkernungswelle noch so vor sich hertrieb hatte sich peu à peu mit schier unglaublicher Präzision  rund um um unser kleines Projekt herum angesammelt. 
Es ist allerdings auch erstaunlich, wie schnell man sich an solche Müllstalagmiten gewöhnt und wie elegant man im Zickzack selbst mit einer voll beladenen Schubkarre diese Berge umschiffen kann...


Eine Müllhalde an der Straßenseite...


... und eine an der Weidenseite.

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Wir fangen den Wind


Im Sommer hatten wir mit dem Bau des Windfangs begonnen und ihn erst einmal, nachdem der Bauherr die Seitenwände gemauert hatte, seinem Schicksal überlassen. 


Der Windfang im Anfangsstadium.

Donnerstag, 24. September 2015

Er ist endlich da!


Wir haben uns überlegt, dass wir in der Küche gerne eine Küchenhexe haben wollen.

Eigentlich hatte Andreas sich überlegt, dass er gerne einen solchen Holzherd hätte und mir den Gedanken derart gut verkauft, dass ich dann auch der Meinung war, wir bräuchten einen.
Die Idee ist denkbar einfach (und unserer Meinung nach auch sinnvoll): im Sommer kochen wir (also: ich) auf dem Gasherd, im Winter (oder bei entsprechenden Temperaturen) auf der Hexe, die dann gleichzeitig auch noch heizt.
In unserer derzeitigen Bleibe haben wir bereits so eine kleine Hexe (einfachste Ausführung, erfüllt aber locker ihren Zweck), auf der ich auch schon zunächst zwangsweise (die damalige Verlegung der Gasleitung für den Herd entpuppte sich für den angeheuerten 1-Mann-Betrieb als zeitintensive Sisyphos-Aufgabe...), dann auch gelegentlich aus Spaß an der Freud gekocht oder Essen bei Familiengelagen warmgehalten habe.

Da wir uns für unsere zukünftige Küche "etwas Vernünftiges" gönnen wollten, fassten wir ein teureres Modell ins Auge, das ich zum Winter hin kaufen wollte - wenn wir denn einmal den Küchenbereich entsprechend vorbereitet hätten.
Aber es kam natürlich wieder einmal alles ganz anders...


Donnerstag, 17. September 2015

Lucia - es ward Licht im September


Im Frühjahr, kurz nachdem ich unsere polnischen Dachfenster über ebay ergattert hatte, hatten wir Thomas, unseren lokalen Junior-Zimmermeister, wegen eines Termins für den Einbau derselben angesprochen. 
Er stellte uns einen Termin entweder Ende August oder Ende September in Aussicht, da sein Terminkalender damals gerade am überquellen war. 
Aufgrund unserer Planung favorisierten wir den Septembertermin und verblieben so, daß wir uns vorher nochmals melden würden.

Als Andreas sich diese Woche bei Thomas meldete, um den Termin dingfest zu machen, stellte sich heraus, daß Thomas uns schon heute spontan zwischenschieben könnte. Er kam gestern Abend kurz mit seinem Gesellen vorbei, zauberte im Nu ein federleichtes (weil aus viel Aluminium bestehendes) Gerüst an die Westwand und versprach, am kommenden späten Vormittag die Fenster einzubauen.

Sonntag, 13. September 2015

Unser Eiger - Beginn der Erklimmung


Die Krankengymnastik, die dem Bauherrn durch seine Hausärztin verschrieben worden war (und sich eher als Massage entpuppte) wirkte Wunder: die durch Muskelverspannungen hervorgerufenen Schulterschmerzen legten sich Stück für Stück, und der Mann am Bau war langsam aber sicher wieder einsatzfähig.

Wir testeten dies, indem wir ganz gemächlich Wilhelms Gerüst an der Ostwand abbauten und an der Nordwand, unserem kleinen Eiger, wieder aufbauten - ganz langsam.


Das Gerüst wächst die Nordwand hinauf.

Donnerstag, 10. September 2015

Viel Gefrickel


Andreas' Einsatzfähigkeit war, bedingt durch starke Belastungen im Job, für einen Zeitraum von gut zwei Wochen urplötzlich massiv eingeschränkt worden, da ihn Schulterschmerzen plagten. 
Viel schwieriger war es allerdings ihn in diesen Tagen von größeren Aktivitäten an unserem Projekt abzubringen, die seiner Schulter sicherlich alles andere als gut getan hätten... (es wird Zeit, für solche Fälle einen Beißring zu besorgen...).

Sonntag, 23. August 2015

Im Osten geht die Sonne auf - unsere Ostwand erstrahlt in neuem Licht


An einem sonnigen Samstag Anfang August war es soweit: wir rüsteten die Ostwand ein.

Früh am Morgen hatten wir uns mit Wilhelm verabredet und holten das Gerüst, das wir bereits im Vorjahr von ihm gemietet hatten, aus seinem seinem Unterschlupf, dem ehemaligen Kuhstall eines Jagdfreundes. 

Nach dem Abladen, bei dem uns Wilhelm freundlicherweise zur Hand ging (und uns mit Unmengen von Ratschlägen für unser weiteres Vorgehen überhäufte...) begannen wir mit dem Aufbau.



Die erste Lage des Gerüsts.

Montag, 27. Juli 2015

Unser Windfang - über die Entstehung einer baulichen Warze


Eigentlich hatte es - wie fast immer im bisherigen Verlauf unseres Projekts - ganz harmlos und unverfänglich angefangen.

Vor etwa einem Jahr machten wir uns Gedanken über eine Haustür und ich machte mich damals auf die Suche und fand via ebay Kleinanzeigen eine alte Haustür, die unseren Vorstellungen entsprach; wie fast immer bei derartigen Suchen natürlich gebraucht, für kleines Geld und nicht weit weg.
Farblich und vom Zustand her war sie natürlich suboptimal (vielschichtig lackiert, zuletzt grau), und es fehlten auch einige Gläser und die Beschläge, aber immerhin: eine Doppeltür, sehr praktisch, und aus bestem massiven Holz (monsterschwer).


Die Doppeltür in der Bearbeitung.


Dienstag, 14. Juli 2015

Das Sorgenfenster


Wir waren richtig angetan vom soweit reibungslosen Einbau unserer Fenster, wussten aber, dass uns noch ein letztes Sorgenfenster erwartete - um das Andreas wohlweislich bisher einen Bogen gemacht hatte. 


Das Sorgenfenster

Das Problem, das dieses Fenster mit sich brachte, bestand darin, dass es sich in der Größe (aus welchem Grund auch immer) von den anderen quadratischen Fenstern unterschied (es war größer) und man damals aus irgendeinem Grund darauf verzichtet hatte, überhaupt einen Sturz einzuziehen; innen war es recht lieblos mit Metall-Laschen am Ringbalken festgeschraubt worden, eventuelle Lücken waren mit Bauschaum dichtgesprüht worden und außen hatte man oberhalb des nicht vorhandenen Sturzes Kalksandsteine mit viel Zement eingezogen. Viel hilft viel...

Sonntag, 21. Juni 2015

Öffnungen im Uhrzeigersinn


Wie bereits angekündigt richtet sich unser Augenmerk aufgrund der, wenn auch nicht so wirklich sommerlichen, so doch maurerfreundlichen Temperaturen auf die Außenwände unseres kleinen Projekts. 

Uns erwartet hier jede Menge Arbeit, die wir auch schon begonnen haben. 
Den Anfang bildete, quasi als Geschenk des Hauses, das Badezimmerfenster; Andreas hatte sich im vergangen Jahr von den Maßen her ein wenig an den vorhandenen Fenstern aus Kunststoff orientiert, und so fiel uns das Auswechseln des ersten Fensters um so leichter, da es hier kaum bauliche Veränderungen vorzunehmen gab. 
Andreas löste die Verbindungsschrauben in den Angeln, wir hoben das geöffnete Fenster aus seinen Angeln, er zerlegte den Rahmen mit seiner großen Flex, hebelte ihn heraus und entfernte die alte  äußere Fensterbank. 
Dann konnten wir auch schon den Rahmen unseres dänischen Fensters einsetzen und zunächst festkeilen, später dann auch mit der Wand verschrauben, und die Fensterflügel einhängen. Fertig.


Das neue Badezimmerfenster von innen...



... und von außen.

Wir machen dicht



Unser Anbau nahm langsam aber sicher Gestalt an: er hat ein Dach, das mittlerweile Dicht ist, einen halbwegs ebenen Boden in Form einer Schüttung (die wir noch durch weitere Schüttungen bzw. pigmentierten Estrich zu gegebener Zeit aufrüschen wollen) und solide Wände, die - Vorbesitzer sei Dank - nicht immer einhundertprozentig gerade sind...

Was nun noch fehlte, um das räumliche Gefühl zu vervollkommenen, waren Fenster und Türen. 
Sechs kleine, quadratische Fenster und eine Klöntür hatten wir im vergangen Jahr bei Henrik  erstanden. Mit der Tür hatte ich mich im Winter auseinandergesetzt (geschliffen und mit Wetterschutzlasur behandelt), die Fenster hatte ich auf Wunsch des Bauherren lediglich grob gesäubert, d.h. von irgendwelchen angeklebten Moltofillresten befreit.
Eine weitere Tür (doppelflügelig und aus Holz, so wie bei unserer Freundin Jette in Dänemark, nur eine Nummer kleiner) hatten wir in einem grenznahen dänischen Baumarkt bestellt, wobei die erste Bestellung vor Ort untergegangen war und wir sie ein weiteres Mal bestellen mussten. Als diese Tür endlich angekommen war und wir sie abgeholt hatten, konnten wir das Schließen des Anbaus angehen.


Freitag, 29. Mai 2015

Düt & Dat


Während Andreas sich mit dem Anbau auseinandersetzte, widmete ich mich, da des Mauerns unkundig, verschiedenen kleinen Nebenprojekten, die uns später einmal zuträglich werden sollen.

Da wären zunächst einmal die alten Stallfenster.
Ein Stallfenster hatte Andreas beim Rückbauen des Anbaus retten können und sauber ausgebaut. Wir wollen es in der Waschküche einbauen, so dass ein wenig Licht aus dem Anbau in diesen Raum gelangen kann. Da es sich um eine Innenwand handelt, macht es auch nichts, dass die Verglasung irgendwann (wenn wir denn die passenden Scheiben bestellt und eingesetzt haben) einfach sein wird. Zudem lässt sich das Fenster im oberen Teil öffnen, so dass auch Lüften möglich sein wird.


Unser altes Stallfenster im Bergungszustand.


Zwei weitere Stallfenster sehr ähnlicher Dimension und Funktionalität (lassen sich auch oben öffnen) erstanden wir im Outback Nordfrieslands. Diese sollen zum einen das Badezimmer und zum anderen das kleine Zimmer zum kleinen Flur hin öffnen und beide Räume neben Licht auch mit Luftzirkulation versorgen. Allerdings liegen diese beiden arbeitstechnisch noch vor mir...


Die Fenster aus der nordfriesischen Wildnis.




Wir decken ein


Da stand er nun, unser alter, neuer Anbau, der zukünftig einmal den Heizkessel und Andreas' Werkstatt beherbergen soll. Und brauchte als erstes ein vernünftiges Dach.

Leider war Wilhelms Auswahl an Blechen zu gering (das Dach hat eine Fläche von gut 35 Quadratmetern) und auch zu ausgelutscht (er hatte lediglich gebrauchte Bleche, die entsprechend viele Bohrungen aufwiesen). Aber er gab uns den Tip, einmal nach Schafstedt zur Firma Marx zu fahren, da es dort Bleche jeglicher Couleur in diversen Dimensionen zu günstigen Preisen gibt. 

Gesagt, getan. Wir spannten das Auto vor den Hänger und düsten nach Schafstedt, wo uns ein Trapezblech-El-Dorado erwartete. Wilhelm hatte uns nicht zuviel versprochen. 
Zurück kehrten wir mit einem Hänger voller Bleche in ausreichender Menge, die wir am nächsten Tag anbringen wollten.

Zudem hatte Andreas die Idee, zwei Oberlichter einzubauen, um etwas mehr Licht in den Raum zu bringen - neben den sechs kleinen Fenstern und der halbverglasten dänischen Klöntür, die der Raum noch bekommen soll. 
Wir fanden zwei (über ebay Kleinanzeigen) in nicht allzu weiter Entfernung. Sie sollten Andreas' zukünftigen Arbeitsbereich lichtfreundlicher gestalten.


Eines der beiden Oberlichter für den Anbau.

Sonntag, 17. Mai 2015

Anbau ahoi!


Vor gar nicht allzu langer Zeit begann Andreas mit dem teilweisen Abtragen des alten, dann mit dem Wiederaufbau des neuen Anbaus. 
Da unser Vorbesitzer alles andere als gerade gemauert hatte, kam Andreas die Idee, den hinteren, nicht abgetragenen Teil des Anbaus von innen mit einer zweiten, geraden Wand zu versehen - was auch der Stärke des Mauerwerks zugute kommt. 
Für die Fenster, die wir einbauen wollen, flexte er im hinteren Bereich eine Öffnung, im vorderen Bereich konnte er die Öffnung nach alter Väter Sitte mauern. 


Die Fensteröffnungen des Anbaus, links/vorne gemauert, rechts/hinten geflext.

Sonntag, 12. April 2015

Unser Schaufenster


Vor einem Jahr entdeckten wir beim Abreißen der Innenverkleidung aus Holzweichfaserplatten, mit denen unser Vorbesitzer fast sämtliche Innenwände im Erdgeschoß versehen hatte, im vorderen/südlichen Teil des Hauses einen Korbbogen. 

Man hatte den Korbbogen an den Seiten zugemauert und eine Eingangstür anstelle der einst wohl vorhandenen doppelflügeligen großen Tür eingesetzt. Der Korbbogen an sich war dann später aufgrund der Verkleidung im Innenbereich als auch im Außenbereich (ich habe die Bitumenpappe eigentlich schon fast vergessen... es tauchen tatsächlich noch vereinzelte kleine Fetzen hier und da im Außenbereich wieder auf...) nicht mehr sichtbar.


Die Tür im Korbbogen erst von innen...
... und später von außen.

Schuppen adé


Zu unserem Haus gehört ein überdachter Anbau mit Schuppen, der wahrscheinlich vom Vorbesitzer errichtet worden war, der Schieflage des Mauerwerks und der schier endlosen Fixierungen mit kleinen Bändern (er hatte anscheinend eine Leidenschaft dafür entwickelt, alles irgendwie mit Bändern festzudüdern...) nach zu urteilen.

Bisher hatten wir den Anbau und den Schuppen - nach grober Entrümpelung - lediglich als halbwegs regensichere Unterstellmöglichkeit für diverse Gartengeräte und andere Dinge genutzt.
Und auch schon das eine oder andere Mal darunter gegessen, als uns der Regen beim Grillen überraschte und das Hausinnere eher weniger zum Essen einlud.


Der überdachte Anbau mit Schuppen...

Donnerstag, 2. April 2015

Unsere Unterwelten


Der Zugang zu unserer lokalen Unterwelt befindet sich in der einst einzigen Auffahrt unseres Hauses und hatte vorher schon diverse LKW und Container ertragen müssen, was sich in einem durchgängigen Riss manifestierte.

Während seiner Bemühungen die Zementpfosten aus dem Garten zu rupfen (was zumindest beim letzten Pfosten ein wenig problematischer war, da dieser sich als recht widerspenstig bzw. fest verankert entpuppte), hatte Thomas unserem Gullideckel leider den Rest gegeben. 
Aber wieder einmal war das Glück auf unserer Seite, da er auch zufällig einen alten, unbenutzten Deckel bei sich zu Hause liegen hatte, den er uns anbot.

Bevor Andreas jedoch den recht massiven - und somit natürlich auch reichlich gewichtigen - Deckel bei Thomas abholte, wollte er die Reste des alten Deckels sowie den nachgerieselten Sand aus unserer Kanalisation fischen - was recht amüsant aussah....


Andreas auf dem Weg nach unten.

Freitag, 6. März 2015

Außenmaßnahmen

Langsam aber sicher ließ der Frost nach (von einem kurzen, winterlichen Intermezzo hier und da einmal abgesehen, ist ja schließlich auch erst meteorologischer Frühling...), so daß wir uns langsam über unseren Außenbereich Gedanken machen konnten. 

Hinter dem Haus und auch an der noch nicht sanierten Ostwand türmten sich Bauschutt und Holzreste aller couleur - will sagen: zum Teil lackiert. 
Wir hatten diese wachsende Gebirgslandschaft fast schon verdrängt, was uns auch recht leicht fiel, da wir uns dort bisher so gut wie nie aufgehalten hatten. Aus den Augen, aus dem Sinn, sozusagen. Grober Fehler...


Winterliche Impression: die Ostwand mit ihren Halden...

Und weiter geht's im Dachbereich


Nachdem auch Andreas von der gerade grassierenden Grippe nicht verschont blieb (er wurde von einer trockenen Variante mit "nur" Fieberschüben und Gliederschmerzen, aber ohne Beeinträchtigung der Atemwege erwischt), und auch die anschließenden Rückenschmerzen abklangen, versuchte er langsam wieder ans Werk zu gehen.
Er musste sich zunächst mit leichten Aufgaben wie dem Einschütten von Blähton (den wir nun endlich parat hatten nachdem er die Styroporkügelchen tauschen konnte) in die Hohlräume des Daches beschäftigen.


Endlich die echten Perlite bzw. der Blähton...

... für die Hohlräume im Dach.
















Sonntag, 1. Februar 2015

Jahrestag und spontanes Upcycling der Kehlbalken


Jahrestag!
Unglaublich, es ist nun schon ein Jahr vergangen seit wir das Haus gekauft haben (und damals gleich mit Feuereifer begonnen hatten, die Bitumenpappe abzureißen - bei wesentlich besseren Wetterkonditionen ...). 
Irgendwie sind wir ein klein wenig stolz auf uns und das, was wir in dieser Zeit geschafft haben ...

Und so gingen wir heute Nachmittag fast entspannt rüber und wollten eigentlich nur mal ein wenig heizen. 

Gestern hatte ich, während Andreas sich mit den Dielen beschäftigte, begonnen die alten Kehlbalken abzuschleifen. Wir hatten die Balken nach unten gebracht und Andreas hatte mich gebeten, sie abzuschleifen, damit wir sie anderswo wieder einsetzen konnten.
Irgendwie hatte ich das Schleifen schon fast vermisst ...

Die alten Kehlbalken ungeschliffen ...



... und die ersten geschliffenen Kehlbalken.

Angetan von der Qualität der alten Hölzer (und das, obwohl unser Vorbesitzer sie in Nagelkissen verwandelt hatte) und deren Maßen, verwirklichte Andreas seine Idee, die bereits eingesetzten Stützbalken wieder herauszusasten und durch die leicht modifizierten Kehlbalken zu ersetzen. 


Kehlbalken 2.0


Was fünf Zentimeter ausmachen - sagenhaft!


Die ursprünglich eingesetzten Stützbalken.

Der erste modifizierte Kehlbalken.

Und die nächsten beiden, nun geölt.


Montiert und geölt machen die ehemaligen Kehlbalken an ihrem neuen Platz den Eindruck, als wären sie schon immer dort gewesen und sehen aus wie aus einem Guß.

Und weil wir gerade in Fahrt waren und noch Zeit hatten, setzte Andreas auch an die Südwand endlich seine zwei schon lange angedachten Stützbalken. Diese fixierte er mit Metallstreben, die wir in den Abseiten des Daches entdeckt hatten. Und war endlich höchst zufrieden mit seiner Umsetzung.


Ehemalige Kehlbalken, hier mit gefundenen Metallstreben verstärkt.


Holz in der Hütte oder: Dämmen nach Andreas


Schon vor Weihnachten hatte Andreas mit Wilhelm über Holz gesprochen, um das Dach von innen zu dämmen bzw. zu verkleiden.
Zwischen den Jahren hatten wir uns Wilhelms Angebot durch den Kopf gehen lassen und eine Anzahlung gemacht, um das Holz dingfest zu machen. Nach Zahlung eines Abschlags holten wir die etwa zweieinhalb Zentimeter starken und 3,80 m langen Dielen nun mit Hilfe von Wilhelms Pritschenwagen ins Haus.


Bummelig zwei Tonnen Holz in der Hütte.

Montag, 26. Januar 2015

Unser treuester Besucher ist nicht mehr...


Einer unser treuesten Baustellenbesucher, Martins Hund Poldi ("Wenn er Mist baut, müsst ihr ihn Leopold nennen, dann hört er auf."), ist leider gestorben.

Es hatte nicht schlecht geschneit am Wochenende, so daß Martin einige Nachbarskinder auf ihren Schlitten mit seinem kleinen Schlepper durch die Felder zog - begleitet von Poldi.
Anscheinend war diese Spaziergangsrunde zu groß für ihn, er überanstrengte sich und es kam - laut Tierärztin - dazu, daß wohl ein vorhandener Tumor platzte. Dieses wäre früher oder später passiert, Poldi war mit 11 Jahren nicht mehr so ganz taufrisch. 
Trotzdem werden wir ihn mit den Zwangspausen, die er uns verpasste, sehr vermissen.


Poldi - immer wieder gut für eine Streichelpause.

Wider die Kehlbalken


Seine freien Tage begann Andreas neben dem Vandskuren diverser Wände mit dem Hinterhertelefonieren nach Holz. Leider war Wilhelm im Urlaub und sein Sohn auf Fortbildungslehrgängen, aber schließlich erreichte er Thomas doch und erhielt telefonisch grünes Licht, sich schon einmal das abgesprochene Konstruktionsholz vom Hof zu holen.
"Mal kurz Holz holen" hatte er gesagt - streiche kurz, setze ... naja, es dauerte etwas länger die gut 4m langen sägerauen Konstruktionshölzer vom mannshohen Stapel herunterzuasten, sorgfältig auf unseren kleinen Hänger zu stapeln und auf unserer kleinen Baustelle wieder sauber aufzustapeln, möglichst dort, wo sie nicht stören - und eigentlich hatte ich anderes im Sinn.

Aber Andreas brauchte das Holz für seinen nächsten Schritt, die Sparren zu verstärken.
Gerade in den Bereichen, in denen die Kehlbalken eingelassen waren (und dadurch an dieser Stelle geschwächt waren), hatten diese teilweise gelitten.

Sonntag, 25. Januar 2015

Baupsychologie oder: Das Auge baut mit


Mit seinem Vandskuring im Innenbereich und Bemerkungen beim fast schon obligatorischen Feierabendbier vor dem Ofen wie "Und nun stell Dir mal vor, wie es erst hier aussieht, wenn die Wände Farbe haben..." hatte Andreas - bewußt oder unbewußt - in mir den Drang verstärkt, die Wände einmal mit Kalkfarbe zu grundieren.
Also schleppte ich mir den letzten vorrätigen Malerkalkeimer auf den Bau (neue sind bereits bestellt und angekommen), mischte an und strich los. Allerdings war meine Mischung recht wässrig geraten, so daß ich einige Tage später noch einmal mit einer etwas festeren Sumpfkalkmischung nachstrich - und zufrieden war: ein Hauch von Weiß in unserer zukünftigen Küche.


Die gekalkte Küche

Montag, 12. Januar 2015

Mauerbrett und Zangen


Das Mauerbrett an der Westwand hatte Andreas bereits zum größten Teil stückweise erneuert. 
Es fehlt noch der Bereich in dem, was einmal das Badezimmer werden soll, aber dort ist das Mauerbrett derart verrottet, daß er mit dem Gedanken spielt, diesen Bereich gänzlich auszumauern. Also:  erst einmal Zukunftsmusik.

Mein Mann machte sich nun an das Aufmauern der beiden maroden Reihen von Steinen oberhalb des Mauerbretts. Das klingt einfach, entpuppte sich aber als etwas komplizierter, da er auch noch die Bereiche mit Kalkmörtel verfüllen mußte, in denen einst die Balkenköpfe lagerten - bevor sie  sich langsam aber sicher aufgelöst hatten.


Sonntag, 4. Januar 2015

Aufräumen und weitermachen


Zwischen den Jahren hatten wir beide ein wenig Zeit, die wir in das Aufräumen der oberen Etage investierten. Es war schier unglaublich wie viel Holz unser Vorbesitzer gehortet hatte. Von einigen Eichenbrettern, die wir erst einmal nach draußen verbannten, abgesehen, fand sich eine Menge Holz, das Andreas zersägte und mir als Ofenfutter herunterwarf.

Voilà, die endlich aufgeräumte...

... obere Etage. 

Jede Menge anderes Gerümpel schichteten wir vor der Ostseite des Hauses auf - unser neuer Bauabfallhaufen, der den Bauschutthalden nun Gesellschaft leistet. Wir müssen ihn nun nur noch in den Container befördern, falls es dem nächsten Fahrer gelingen sollte, ihn auf unserer Auffahrt abzustellen (der letzte Fahrer war unverichteter Dinge abgefahren - merkwürdig, da vor ihm mindestens drei andere erfolgreich Container abgestellt und wieder mitgenommen hatten...). Aber darum werden wir uns in Kürze kümmern.


Samstag, 3. Januar 2015

Öl für die Balken


So langsam war unten ein Ende mit der Schleiferei der Balken in Sicht. 
Seit dem Sommer war ich dabei gewesen, die Balken von diversen Farbschichten zu befreien und hatte dann begonnen, die Hölzer abzuschleifen, schließlich wollen wir die Balken nach Möglichkeit im Sichtbereich lassen.

Vor einiger Zeit hatten wir uns Gedanken gemacht, wie wir die Balken (und andere freiliegende Hölzer) behandeln könnten. Nach einiger Suche im Internet, bin ich auf Halböl, eine Mischung von Leinöl (das wir schon hatten) und Balsamterpentinöl gekommen.