Donnerstag, 15. Oktober 2015

Wir fangen den Wind


Im Sommer hatten wir mit dem Bau des Windfangs begonnen und ihn erst einmal, nachdem der Bauherr die Seitenwände gemauert hatte, seinem Schicksal überlassen. 


Der Windfang im Anfangsstadium.



Andreas hatte es sich in den Kopf gesetzt seine maurerischen Fähigkeiten dahingehend auszureizen nicht nur dem Windfang ein Fries zu verpassen oder der Nordwand einen Bogen für das Stallfenster zu mauern, sondern auch dem Windfang einen Bogen zu mauern. 

Also bastelte er sich zunächst eine monstergroße Schablone, die er dort, wo einmal die Haustür prangen soll, einkeilte, und vorsichtig drumherum mauerte.


Die XXL-Maurerschablone im Windfang.

Das funktionierte recht gut, wobei es immer noch ungewohnt für ihn war, gebogen und nicht waagerecht zu mauern.



Die ersten Sparren.


Ein wenig problematischer war die Entscheidung, die Lücke zwischen Sparren und Bogen entweder akribisch auszumauern oder pragmatisch zu schütten. 
Nach einigem Hin und Her siegte die Pragmatik und der Bauherr machte sich an die Konstruktion einer hölzernen Schalung, um dann eine Schüttung machen zu können. 

Mittlerweile sind wir dazu übergegangen unseren Kalkmörtel selbst anzumischen. 
Im Baustoffhandel erstanden wir Weißhydratkalk (CL 90, der Sack kostet n'Appel und n'Ei, lässt sich 1-A sumpfen und bei Bedarf entnehmen und klumpfrei aufschlagen, Bohrmaschine sei Dank), Zement und Sand hatten wir noch da. 
Also ran an den Mischer und Windfang-Schüttung machen - nicht so flüssig und aggressiv wie die Bodenschüttungs-Mischungen (will sagen: weniger Zement und Wasser, zumal der gesumpfte Kalk schon von Haus aus Wasser mitbringt), sondern eben Windfang-Schüttung.
Und siehe da: alles gut. Die Schüttung hat funktioniert und Andreas konnte sich dem Eindecken des Windfangs widmen.


Schüttungskontrolle nach ihrer Entschalung.


Auf die Sparren schraubte er als erstes Dielen, und auf die Dielen Wilhelms Glück, die Holzweichfaserplatten, von denen wir noch so einige haben.



Die guten Holzfaserplatten auf den guten Dielen.


Und auf die Dielen-Holzweichfaserplatten Eindeckung setzte er Dachlatten, die später die Blecheindeckung tragen sollten.



Gelatteter Windfang.

Im nahen Baustoffhandel erstanden wir eine ausreichende Menge Blech (farblich passend zu Anbau und Dach), sowie einige Kantbleche, die die Eindeckung komplettieren sollten.

Nach dem Zurechtschneiden der Dach- und Kantbleche kam das Anbringen selbiger. 
Das ging so lange gut, bis Andreas feststellte, dass Thomas den Großteil seines Blechschraubenvorrats beim Einbau der Dachfenster im Dach des Hauses versenkt hatte...
Er fixierte die Bleche also vorerst mit den etwa zehn verbleibenden Schrauben (Sturm war nicht angekündigt worden...) und bastelte dann aus den vorgestrichenen Hölzern Blenden, die er dann ebenfalls fixierte (geht mit regulären Schrauben, von denen wir noch jede Menge hatten, zum Glück bestens).


Feinschliff: letzte Schrauben für das Firstblech.


So langsam ist der Windfang als solcher erkennbar. 
Es wird langsam Zeit, sich um die Zargen, den Einbau der Haustür sowie um Regenrinnen zu kümmern, doch dazu später mehr.



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