Sonntag, 12. April 2015

Schuppen adé


Zu unserem Haus gehört ein überdachter Anbau mit Schuppen, der wahrscheinlich vom Vorbesitzer errichtet worden war, der Schieflage des Mauerwerks und der schier endlosen Fixierungen mit kleinen Bändern (er hatte anscheinend eine Leidenschaft dafür entwickelt, alles irgendwie mit Bändern festzudüdern...) nach zu urteilen.

Bisher hatten wir den Anbau und den Schuppen - nach grober Entrümpelung - lediglich als halbwegs regensichere Unterstellmöglichkeit für diverse Gartengeräte und andere Dinge genutzt.
Und auch schon das eine oder andere Mal darunter gegessen, als uns der Regen beim Grillen überraschte und das Hausinnere eher weniger zum Essen einlud.


Der überdachte Anbau mit Schuppen...


Um so überraschter war ich, als ich eines Nachmittags auf der Suche nach Andreas am Haus vorbeischaute und Folgendes sah:

... und was dann davon übrig war.

Andreas hatte seinen Plan, den Schuppen abzutragen um ihn dann (weil in den Papieren eingetragen) wieder aufzubauen, in die Tat umgesetzt. Zumindest einen Anfang hatte er gemacht. 

Den aus dem Abriss resultierenden Schutt konnten wir auch gleich - quasi im Handumdrehen - loswerden, da ein weiterer Landwirt aus dem Dorf auch noch Schutt für die Verfestigung seiner Wege und Zufahrten brauchen konnte. Er ließ uns über das Wochenende einen recht geräumigen Anhänger da, den wir auch spielend befüllten.

Da der Bauherr natürlich auch schon Detailpläne im Kopf hat, ging er nach dem groben Rückbau an Feinheiten wie das Aussägen zukünftiger Fensterflächen. 
Wir hatten uns im vergangen Jahr in Dänemark für kleines Geld in Henriks Genbrugscenter mit sechs kleinen, quadratischen Holzfenstern dänischer Bauart (öffnen also auch wieder nach außen) eingedeckt. Jeweils drei sollen in jeden Teil des neuen Anbaus kommen, so die Planung.

Der erste Schnitt innen...

...auf dem Weg nach außen...


... und voilà: die neue Fensteröffnung im hinteren Teil des Anbaus.

Kopfzerbrechen hatten uns die mitgekauften Heizöltanks verursacht. 
Allerdings nur so lange, bis wir nach einiger Recherche im Internet herausgefunden hatten, daß man für die Entsorgung solcher Tanks bis zu einem Volumen von 10000l nicht unbedingt einen Fachbetrieb benötigt - vorausgesetzt, man wohnt nicht gerade im Wasserschutzgebiet. 

Vorausgesetzt wird lediglich eine fachgerechte Entsorgung der Reste (haben wir verschenkt), eine fachgerechte Zerlegung (hat Andreas wirklich äußerst fachgerecht gemacht, finde ich), eine fachgerechte Reinigung (Sägespäne ist ein Hit!) und eine fachgerechte Entsorgung der Tanks (hat das Entsorgungsunternehmen ein paar Dörfer weiter ohne Probleme getan). 
Und wieder eine Sorge weniger. :-)


Nach dem Abriss und der Entsorgung unserer Sorgenkinder machte sich der Baumeister an das Ausheben von Erdreich dort, wo einmal die neuen Mauern hinsollen.


Nach ersten Grabungsarbeiten...


... zauberte der Baumeister ein Fundament.

Und nachdem wir das Fundament zusammengedengelt hatten (ich hatte die Arbeit mit unserer Lescha schon fast ein wenig vermisst), gossen wir die erste Platte. Dann war unser Sandvorrat erschöpft.


Die Platte im vorderen Bereich.

Also nutzten wir die freien Tage um Sand zu holen. 
Prinzipiell ist dies nicht weiter schlimm, nur zeitaufwändig, da wir mit unserem kleinen Anhänger keine Riesenmengen transportieren können und Martin von seiner Feldarbeit derart in Beschlag genommen wurde, daß er uns in diesem Moment leider keine größere Menge mit seinem Traktor und dem Anhänger holen konnte. 

Nach drei Touren (und bestimmt gut drei Stunden, da LKWs in der Kiesgrube Vorrang genießen) hatten wir eine halbwegs angemessene Menge Sand (Andreas sagt, das heißt Kies...) zusammen. Und gossen die zweite Platte. 
Andreas hatte in beide Platten zur höheren Stabilität Stahlmatten eingearbeitet.


Die frische Platte im hinteren Bereich des Anbaus.

Und da er gerade so in Fahrt war, was das Ausheben von Erdmassen betraf, buddelte Andreas weiter.
Und zwar im vorderen Bereich, dort, wo einmal unsere Haustür sein soll. 
Da die beiden Türblätter unserer angedachten Haustür eine recht stattliche Breite von gut 1,40m haben, gelang der Bauherr zu dem Schluß, daß auch vorne ein kleiner Anbau, quasi ein Mini-Windfang, her müsse. Und auch so eine kleine bauliche Warze benötigt anscheinend ein Fundament...


Und noch ein Fundament. Im Rohbau.

Nun endlich konnte Andreas sich auf das Stürzen, was ihm auf den Nägeln brannte: mauern.
Da der Anbau von unserem Vorbesitzer in Kalksandstein errichtet worden war, entschieden wir uns ebenfalls für Kalksandsteine. 
Einen großen Teil der Steine konnten wir über einen recht kurzen Zeitraum (ebay Kleinanzeigen sei Dank) im Umkreis organisieren, eine weitere Palette bestellte Andreas über den nahegelegenen Baustoffhandel (und wird wohl noch die eine oder andere Palette nachordern müssen).


Der neue Anbau wächst...


... und wächst.

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