Donnerstag, 2. April 2015

Unsere Unterwelten


Der Zugang zu unserer lokalen Unterwelt befindet sich in der einst einzigen Auffahrt unseres Hauses und hatte vorher schon diverse LKW und Container ertragen müssen, was sich in einem durchgängigen Riss manifestierte.

Während seiner Bemühungen die Zementpfosten aus dem Garten zu rupfen (was zumindest beim letzten Pfosten ein wenig problematischer war, da dieser sich als recht widerspenstig bzw. fest verankert entpuppte), hatte Thomas unserem Gullideckel leider den Rest gegeben. 
Aber wieder einmal war das Glück auf unserer Seite, da er auch zufällig einen alten, unbenutzten Deckel bei sich zu Hause liegen hatte, den er uns anbot.

Bevor Andreas jedoch den recht massiven - und somit natürlich auch reichlich gewichtigen - Deckel bei Thomas abholte, wollte er die Reste des alten Deckels sowie den nachgerieselten Sand aus unserer Kanalisation fischen - was recht amüsant aussah....


Andreas auf dem Weg nach unten.


Schnell hatte er alles, was dort nicht hingehörte, entfernt und war angenehm überrascht über den verhältnismäßig guten und sauberen Zustand unseres Kanalisationszugangs. 
Das war alle Mal ein Bild wert - wann sieht man so etwas schon einmal?


Unser Weg in die örtliche Kanalisation.


Auch spannend war die Entdeckung der alten Sickergrube, die sich unweit des Hauses befindet.
In früheren Zeiten, als es noch keine Kanalisation gab, behalf man sich mit derartigen Gruben, in die sämtliche Haushaltsabwässer geleitet wurden. 

Analog zu einem  Klärwerk verfügt unsere Sickergrube über drei Kammern, die die Abwässer durchlaufen müssen, um schließlich - ein wenig gefiltert - im Erdreich zu versickern. Geruchstechnisch muß das früher einmal atemberaubend gewesen sein, da die Grube nur grob abgedeckt worden war (in unserem Fall mit Betonplatten, aber die halten wohl nicht wirklich Gerüche zurück...). Und ich frage mich auch, weshalb eine derartige Minikläranlage derart dicht an das Haus gesetzt wurde.

Spannend war auch, daß unser Vorbesitzer diese Grube anscheinend noch benutzt hat... 
Andreas hatte bei seinen Grabungsarbeiten erst ein kleines, später noch ein größeres Abwasserrohr entdeckt, das in die Sickergrube mündete. Mittlerweile ist es Usus, Haushalten die Abwässer analog zum Brauchwasser in Rechnung zu stellen; was rein geht, geht auch  - verbraucht - wieder raus. Anscheinend gab es früher eine andere Berechnungsgrundlage, die man sich so zu nutzen machen wollte.


Aufgedeckt: die alte Sickergrube...




... mit ihrem Dreikammersystem.

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