Freitag, 6. November 2015

Einmal Eiger und zurück - wir haben unsere Nordwand im Griff


Nachdem wir im Spätsommer/Frühherbst begonnen hatten an unserer Nordwand herumzudoktoren (alten Eingang zugemauert, Badezimmerfenster eingesetzt, Schlafzimmerfenster umgewandelt, später auch mit Solbank versehen), ging es nun endlich in die Schlussphase.

Andreas machte sich zunächst an das Zuwerfen von Löchern, die die alten Nägel dem Mauerwerk beschert hatten und dann an das Reparieren des Fries', das auch an dieser Wand recht stark gelitten hatte. 


Das Originalfries ohne kaputte Steine.





Stück für Stück pickerte er, fast schon liebevoll, die zerstörten Steine heraus, und ersetzte sie, ebenfalls Stück für Stück, mit den hartgebrannten Glückstädter Klinkern, die wir im Vorjahr in Glückstadt erstanden hatten - und von denen noch ein ansehnlicher Rest vorhanden ist.



Die ersten beiden Friese während...



... und nach ihrer Rettung.


Um der Mauer nicht zuviel auf einmal zuzumuten, bearbeitete Andreas nur jeweils zwei Friese pro Seite auf einmal - und ließ diese am Ende auch erst einmal antrocknen, so dass sich die Restaurierung über zwei Tage erstreckte. Das Ergebnis ist aber allemal äußerst vorzeigbar.



Die Nordwand mit komplettem, gevandskurten Fries.


So konnten wir uns nach dem Abschleifen und Vandskuren der oberen Wand (den unteren Teil hatte Andreas bereits  vor einiger Zeit gevandskurt) dem Streichen zuwenden.
Hierfür hatte ich schon einige Zeit vorher unsere Spezialfarbe für heterogene und sonstwie problematische Untergründe (bestehend aus geseihtem Kuhmist und Kalkfarbe) angesetzt. 
Und wie auch bei den vorigen Wänden hielt die Farbe bombenmäßig und tat was sie sollte: einen homogenen, unproblematischen Untergrund bilden.



Die Nordwand nach einer Lage Spezialfarbe.

Nach dem Trocknen konnten wir uns an das Streichen mit unserer pigmentierten Kalkfarbe machen.
Insgesamt zwei Lagen verpassten wir der Nordwand.



Die Nordwand nach einer ersten Lage Kalkfarbe.

Um die Kalkfarbe witterungsbeständiger zu machen, gingen wir auch hier wieder wie bei den anderen Wänden vor und besprühten die Wand mit heißem Seifenwasser. 
Interessanterweise hält sich der leichte Duft von Schmierseife auch noch eine ganze Weile, wie wir beim späteren Abbauen des Gerüsts feststellten konnten.

Und dann kam der Tag des Gerüsts.
Letzten Sonntag, nach letzten Feinschliffen wie dem Anbringen des Ortgangs, rekrutierten wir Wilhelms alte Pritsche und bauten das Gerüst Stück für Stück ab. Das Verstauen derselben auf der Ladefläche erinnert ein wenig an Tetris, funktionierte aber auch auf Anhieb.

Und so sieht sie nun aus, unsere kleine Eiger-Nordwand (die, zugegebener Weise, noch ein wenig trocknen muss...):


Nun auch gerüstfrei...


... unser kleiner Eiger.




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