Sonntag, 21. Juni 2015

Wir machen dicht



Unser Anbau nahm langsam aber sicher Gestalt an: er hat ein Dach, das mittlerweile Dicht ist, einen halbwegs ebenen Boden in Form einer Schüttung (die wir noch durch weitere Schüttungen bzw. pigmentierten Estrich zu gegebener Zeit aufrüschen wollen) und solide Wände, die - Vorbesitzer sei Dank - nicht immer einhundertprozentig gerade sind...

Was nun noch fehlte, um das räumliche Gefühl zu vervollkommenen, waren Fenster und Türen. 
Sechs kleine, quadratische Fenster und eine Klöntür hatten wir im vergangen Jahr bei Henrik  erstanden. Mit der Tür hatte ich mich im Winter auseinandergesetzt (geschliffen und mit Wetterschutzlasur behandelt), die Fenster hatte ich auf Wunsch des Bauherren lediglich grob gesäubert, d.h. von irgendwelchen angeklebten Moltofillresten befreit.
Eine weitere Tür (doppelflügelig und aus Holz, so wie bei unserer Freundin Jette in Dänemark, nur eine Nummer kleiner) hatten wir in einem grenznahen dänischen Baumarkt bestellt, wobei die erste Bestellung vor Ort untergegangen war und wir sie ein weiteres Mal bestellen mussten. Als diese Tür endlich angekommen war und wir sie abgeholt hatten, konnten wir das Schließen des Anbaus angehen.





Zunächst setzten wir die Fenster ein.
Wie bereits bei den drei Fensterelementen des Schaufensters, verschraubte Andreas die drei einzelnen Fenster zu einer Reihe. 


Die in Reihe verschraubten Fenster.

Wir hieften die Fenster in die Öffnung, die Andreas gelassen hatte, verkeilten sie und konnten sie dann mit dem Mauerwerk verschrauben, so dass nun sie bombenfest verbunden sind.


Die verglaste Westwand des Anbaus.

Zusammen mit den Oberlichtern erwartet Andreas eine helle, lichtdurchflutete Werkstatt.

Ebenso verfuhren wir mit den Türen.
Andreas hatte die Öffnungen quasi nach Türmaß gemauert (wobei die Klöntür ein stattliches Einbaumaß von 2,10m Höhe aufweist - der Durchschnittsdäne ist wohl doch einen Tick größer als der Durchschnittsdeutsche...). 
In diese Öffnungen keilten wir die Türrahmen; zunächst nur den der Klöntür, da die Doppeltür noch auf sich warten ließ. 
Der Türrahmen wurde mit dem Mauerwerk verschraubt, und dann konnten wir die beiden Türelemente einsetzen - natürlich erst, nachdem wir die für unsere beiden Katzen so dringend benötigte Katzenklappe eingebaut hatten (nichts ist nerviger, als eine Katze, die sich nicht entscheiden kann, ob sie rein oder raus möchte, und ihre Menschen somit permanent auf Trab hält...).
Schön ist, dass auch diese Tür durch ihr verglastes Oberteil viel Licht in die Werkstatt lässt.


Unsere dänische Klöntür.

Ebenso verfuhren wir einige Wochen später mit unserer schwedischen Doppeltür aus dem dänischen Baumarkt: Rahmen einkeilen, verschrauben, Türblätter einhängen. 
Hier kam noch hinzu, dass wir für die Schließriegel der zweiten, kleineren Hälfte Bohrungen vornehmen mussten damit die Riegel auch greifen konnten. Und gestrichen bzw. geölt musste sie werden, da das Holz noch gänzlich unbehandelt war; also innen Leinöl-Terpentinbalsam-Mischung ran, außen Wetterschutzlasur, farblich entsprechend aller anderen Holzteile im Sichtbereich.


Unsere Doppeltür von außen...


... und von innen.

Die Innenwände, die Andreas bereits mit dem guten dänischen Strandmörtel gevandskurt hatte, grundierte ich zweimal mit leicht gepimpter (Soda, Quark & Öl, wegen der Abriebfestigkeit), pigmentfreier Kalkfarbe, was dem Raum noch zusätzliche Helligkeit brachte.

Den Außenbereich des kleineren Teils hatte er auch gevandskurt, also konnte ich auch hier streichen, allerdings mit pigmentierter Kalkfarbe (Malerkalk, Magermilch, Quark, Soda, gut 70g oxidschwarze Farbpigmente auf 5l Farbe), analog zum Farbton des Hauses. 

Den hinteren Bereich wollen wir mit Holz verkleiden, da unser Vorbesitzer die Außenwand mit Klinkerimitat-Platten beklebt hatte und es verdammt müßig ist, erst einmal diese Platten abzufummeln und dann noch den Kleber zu entfernen. Zudem fallen die nicht vorhandenen Maurerkünste des Vorbesitzers hinter einer Holzverkleidung nicht so sehr ins Auge.



Die gevanskurte Südseite...


... und Westseite des Anbaus.

Nach einer ersten Lage Kalkfarbe vorne...


... und an der Seite.


Und nach gefühlt mindestens vier Lagen Kalkfarbe.

Was nun noch fehlt: die Verkleidung unterhalb des Daches (Hölzer haben wir dafür schon vorbereitet), Traufbleche für die Seiten (liegen schon bereit), eine vernünftige Regenrinne, und das Verfugen der letzten Ritzen sowie das Schließen letzter Öffnungen; innen sollen noch OSB-Platten und Fermazell-Platten an die Decke, außerdem müssen noch zwei Innenwände zum Streichen vorbereitet werden.


Und nochmals insgesamt.

Aber dazu später sicherlich mehr, da der Bauherr sein Augenmerk - saisonal bedingt - auf die beiden noch verbleibenden Außenwände mit all ihren noch zu schließenden und zu verändernden Öffnungen sowie deren farbliche Oberflächengestaltung gerichtet hat...
Baupsychologisch äußerst wertvoll, denn das Auge renoviert schließlich mit und diese Arbeiten springen ins Auge! ;-)



Nachtrag:

An einem wettertechnisch nicht allzu umwerfenden Sonntagnachmittag (es war schwülwarm und tendenziell regnerisch), an dem wir weder Neues beginnen oder unnötig viel Lärm machen wollten, machten wir uns daran das die untere Dachverkleidung zu vervollständigen.
Dazu benötigten wir lediglich ein paar (schon vorbereitete, will sagen: lasierte) Dielenbretter, die wir entsprechend zusägen mussten und die schon bereitliegenden Traufbleche, die ebenfalls angepasst werden mussten.
Es sieht doch einfach besser aus, wenn es richtig fertig ist, und wir konnten diesen Tag mit sinnvollen kleineren Arbeitsschritten ausfüllen.


Der Anbau nun auch mit kompletter äußerer Dachverkleidung vorne...


... und hinten.



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