Donnerstag, 25. Dezember 2014

Treppauf, treppab


Die alte und steile Holztreppe, die sich einst in der Küche befunden und, weil mit Teppich auf den Stufen versehen, schon ein lustiges Eigenleben geführt hatte, war von Andreas schon zu einem früheren Zeitpunkt herausgerissen, grob zerlegt und auf unseren Bauabfallhaufen gezerrt worden. Wenn wir nach oben wollten, waren wir von nun an auf eine Leiter angewiesen.


Die alte Treppe - einst steiler Tummelplatz für eingemachte Lebensmittel und allerlei Getier...



Wir hatten schon das eine oder andere Mal über eine Treppe gesprochen, zumal Wilhelm uns mitgeteilt hatte, daß er noch eine selbstgebaute in irgendeiner Scheune herumliegen hatte. Leider vergaß Andreas ein ums andere Mal, Wilhelm danach zu fragen. 
So machte ich mich, eher ziellos, bei ebay Kleinanzeigen auf die Suche nach Dingen, die uns nützlich sein könnten. Und fand eine Treppe, nicht allzu weit von uns entfernt. Sie war aus massiver Kiefer, allerdings von der Länge her nicht passend für das, was Andreas damit vorhatte. Trotzdem wollten wir uns ein Bild machen (schließlich könnte Andreas die Treppe auch einkürzen), spannten das Auto vor den Anhänger und fuhren los.

Wir waren angenehm überrascht von der Treppe. 
Sie stand in einer Scheune, die geräumt werden sollte, war in akzeptablem Zustand (gut, ich müsste sie noch einmal stellenweise abschleifen, aber ich entwickle mich ja derzeit zur Schleifkönigin des Hauses) und war von einem Tischler angefertigt worden. Es gelang Andreas sogar den Preis noch ein wenig zu unserem Gunsten zu verhandeln. Also machte er sich, zusammen mit dem hilfsbereiten Verkäufer, an das Einkürzen (will sagen: zersägen) der Treppe. Vorher hatte Andreas natürlich auf der Baustelle Maß genommen und hin- und hergerechnet, damit wir keine bösen Überraschungen erlebten. Den kurzen Rest der Treppe verfrachteten wir ins Auto (Kastenwagen sind ja so unsagbar praktisch!), das lange Stück, natürlich gut gesichert, auf den Hänger, und machten uns auf den Rückweg.

Am nächsten Tag verfrachteten wir das gute Stück ins Haus. 
Die Treppe ist verdammt massiv, und ich war dankbar, daß ich durch die schon bewältigten Arbeiten am Haus ein wenig Muskelmasse aufgebaut hatte. Wir luden sie auf einen Hund (ein Brett mit Rollen drunter, quasi ein quadratisches Skateboard), so daß wir sie ohne größere Mühe von A nach B schieben konnten, wo sie nicht störte.


Die getischlerte Treppe.

Andreas begann nun sich schwerpunktmäßig mit den Holzbalken auseinanderzusetzen. 
Wenn wir die Treppe einsetzen wollten, müßte er einen Holzbalken einkürzen, einen anderen unterfangen und einen weiteren kurzen neu einsetzen. Er schaffte dies mit Bravur. Zwar sah die Balkenlage in diesem Bereich nun noch recht eigenwillig aus, aber sie soll ja in erster Linie für Stabilität sorgen und erhält irgendwann in zwei oder drei Bereichen wieder eine Abdeckung.
Es gelang uns, die Treppe so, wie er es sich vorgenommen hatte, zwischen das gemauerte Podest (soll die erste Stufe ersetzen) und den kurz vor der Wand neu eingesetzten Balken zu hieven , wo Andreas sie mit den vorhandenen Balken verschraubte. Wir montierten den Handlauf, entschieden uns dann aber aus optischen Gründen dafür, diesen wieder zu entfernen.


Montierte Treppe mit Handlauf...


...und ohne.


So können wir uns nun entspannt treppauf und treppab bewegen und langsam dem nächsten Arbeitsbereich, der oberen Etage, widmen.

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