Dienstag, 23. Dezember 2014

Die Wetterseite


Nachdem mit der nach Süden ausgerichteten Giebelwand alles so prima geklappt hatte, machte Andreas sich an die nach Westen zeigende Außenwand.

Unsere Wetterseite (hier kommt der Regen zusammen mit den Stürmen in erster Linie von Westen) sah vom Zustand her nicht viel besser aus als die Giebelwand: lauter aufgefrostete Steine durch die Lattung für die Bitumenpappverkleidung. Zum Glück brauchte Andreas sich nur um die halbe Wand kümmern, da die zweite Hälfte vom Anbau verdeckt wird, den er zu einem späteren Zeitpunkt umbauen will.

Wie auch bei der Giebelwand, löste er zunächst mit Hammer und verschiedenen Meißeln alle losen Backsteinteile und versuchte mit seiner Diamantscheibe die noch vorhandenen alten Farbreste zu entfernen bzw. die Oberfläche anzurauhen. Die entstandenen Löcher verputzte er wiederum mit Kalkmörtel.

Die grob vorbehandelte Westwand.




Als nächsten Schritt rüsteten wir die Wand wieder ein, um besser in der Höhe arbeiten zu können.


Westwand eingerüstet.

Das ging nun etwas flotter, da wir inzwischen ein wenig Übung im Umgang mit den Gerüstteilen hatten.
Als nächster Schritt kam zum ersten wieder das Abrappen mit Kalkmörtel und einen Tag später das Vandskuring.
Auch das anschließende Zubereiten unserer Spezialgrundierung (Martin mußte auch jetzt wieder lachen, als wir ihn um Kuhmist anbettelten) ging uns leichter von der Hand als beim ersten Mal (ich hoffe, das bleibt auch im nächsten Jahr so, wenn wir die anderen Außenwände angehen).


Westwand mit Spezialgrundierung.

Wenn ich ehrlich bin, gefällt mir dieser Farbton fast besser als das Grau. Andreas war sogar am Überlegen, ob wir nicht die Innenräume auch so streichen sollten, da uns dort ein ähnlicher Farbton (wir dachten eigentlich an einen Sandton) vorschwebt. Ich glaube, das lassen wir drinnen besser; die Innenwände sind nicht mit alter Fassadenfarbe vorgestrichen, sondern Andreas wird sie vandskuren, und da werden wir ganz einfach mit einer Lage Kalkfarbe grundieren bevor die Farbanstriche drüber kommen. Nicht, daß ich etwas gegen Kuhmist habe...

Zum Glück entfiel an der Wetterseite das Ausbessern des Fries', da die damaligen Baumeister die Lattung unterhalb enden ließen. Also konnte ich mich voll und ganz auf das Streichen konzentrieren.


Voilà: Grau in Grau.

Was Andreas jedoch wieder einmal Kopfzerbrechen bereitete, war die Unterkonstruktion dort, wo das Dach endete. Der Vorbesitzer hatte in liebevoller Detailarbeit das Dach Blech für Blech selbst erneuert (und sich geweigert, Wilhelm mal ranzulassen), wobei ihm anscheinend gewaltige Messfehler unterlaufen waren. Im vorderen Bereich stand das Dach wesentlich weiter über als im hinteren Bereich.
Andreas behalf sich mit dem Einsetzen von Holzstücken verschiedener Dimensionen, um Unebenheiten auszutarieren und schraubte Dielenbretter mit Nut und Feder zunächst an die Unterseite, dann auch an die Außenseite, so daß ein Kasten entstand. Dort, wo das Dach kürzer war, unterfütterte er es mit Blechplatten, die Wilhelm noch in Petto hatte, damit das Dach letztendlich über den Kasten ragte. Mein Job war es dann, die Hölzer wieder mit unserem witterungsbeständigen, pigmentierten Holzöl einzupinseln.


Fast fertige Wetterwand - zumindest schon mal ohne Gerüst.

Fummelig gestaltete sich das Anbringen der Regenrinne. Und Andreas ist der Mann für Fummelkram... ;-)
Wilhelm schlug sich, als er zwischendurch einmal nach seinem Gerüst und unseren Fortschritten sehen wollte, die Hände über dem Kopf zusammen, da Andreas die alten Haken wiederverwendet hatte - was eigentlich nicht weiter dramatisch war. Nicht so prall waren seine Vorstellungen bezüglich der Abstände zwischen den Halterungen.
Wilhelm arbeitet mit 50 cm Abstand schon recht großzügig, Andreas hatte mit dem gearbeitet, was da war und die 50 cm locker getoppt. Also tigerte er mit zu Wilhelm, besorgte noch den einen oder anderen Halter und korrigierte seine Arbeit.
Auch fummelig gestalte (und gestaltet sich immer noch) das Fallrohr. Zunächst benutzte Andreas ein Provisorium, da man uns im Fachhandel das falsche Maß bestellt und verkauft hatte (ist aber nicht weiter dramatisch, können wir für den Anbau im nächsten Jahr verwenden). Also holte er das passende Fallrohr von Wilhelm, das er im unteren Bereich allerdings verjüngen musste, so daß es in das alte Anschlußrohr zur Kanalisation passte. Sein Provisorium hielt bis vor etwa zehn Tagen, als der Wintermonsun hier einsetzte. Zur Zeit hat er es mit einem Rest KG-Rohr so verbastelt, daß die Wassermengen derzeit vom Haus weg bergab Richtung Garten fließen.







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