Sonntag, 31. Juli 2016

Eine Remise für unsere Kutschen


Nun, da wir über eine Auffahrt und eine Zufahrt verfügten, machten wir uns an die Konstruktion eines Carports.
Hölzer dafür hatte Andreas bei Wilhelm schon bestellt und auch schon die dafür notwendigen stählernen Halter im Vorfeld eingemörtelt. 
Also versah ich, nach und nach, die massiven Balken und Pfosten, die der Mann am Bau durch das Dorf kutschiert hatte, mit Holzschutzlasur, auf daß wir sie dann auch irgendwann verbauen konnten.


Erste Pfosten und Balken für die Remise.



In einem ersten Schritt befestigte Andreas die Pfosten senkrecht in den eingemörtelten Hülsen, allerdings nicht ohne vorher noch Auskerbungen für die bessere Aufnahme der Balken vorgenommen zu haben.
Als Nächstes ging es daran, die monsterlangen Balken (mit Längen zwischen 7 und 11 Metern) an die Pfosten bzw. in die Auskerbungen zu heben. Erstaunlicherweise gelang uns dies trotz des enormen Gewichts der Balken zu zweit.
Vor dem Verschrauben der Hölzer fixierte Andreas sie mit Schraubzwingen.


Korrekte Fixierung rules!


Voilà, das erste Seitenteil steht.

Analog verfuhren wir mit dem wandseitigen Seitenteil: dreimal tief durchatmen, Balken aufnehmen und in die Aussparung hiefen, dann schnell mit Schraubzwingen fixieren und mit massiven Schrauben verbinden.


Den Balken schon einmal in Position bringen...


... vor dem Schrauben grob fixieren...


... und halbfertig ist die Laube.

Was wir nun brauchten waren Sparren, Dachlatten und eine Idee für die Eindeckung.
Wiederum schlugen wir bei Wilhelm auf und kehrten recht erfolgreich mit jeder Menge Sparren verschiedener Länge (die Remise wird nach hinten breiter und senkt sich zur Straße hin ab - eine Tatsache, die Andreas bezüglich der Kalkulation Sparrenlängen hinreichend beschäftigt hatte), Dachlatten und sechs alten Lichtplatten zurück. 
Also begannen wir mit den Sparren, die Andreas minutiös ausrichtete und verschraubte.


Die Sparren sitzen.

Da wir zunächst mit der Wiederverwertung der alten Eindeckung des Schuppens geliebäugelt hatten, nagelte der Bauherr lediglich eine begrenzte Anzahl von Latten auf die Sparren.


Die erste Lattung sitzt.

Alleine der Versuch die erste der alten sperrigen und schweren Platten zu befestigen trieb ihn jedoch schier zur Verzweiflung. Also: runter damit und ab in den Baumarkt, auf der Suche nach Alternativen.
Diese reichten von PVC Platten über die uns wohl bekannten Profilblechplatten zu Doppelstegplatten. Da wir Wilhelm aber sechs alte, gewellte Lichtplatten abgeluchst hatten und diese auch gerne im hinteren Bereich verwenden wollten (gibt mehr Licht im Badezimmer, so der Grundgedanke), waren wir bezüglich der Form auf Wellen festgelegt. 
Mir fielen schwarze, wellenförmige Platten ins Auge, die sich als Onduline einerseits und Preis-Leistungskracher andererseits herausstellten. Andreas gab das Okay, und so wanderten 14 Platten sowie eine Armada entsprechender Nägel in unseren Einkaufswagen.


Onduline Platten - wie für unseren Anhänger gemacht.


Onduline ist nichts anderes als gewellte Teerpappe, hergestellt in Frankreich, die - weil Pappe - recht flexibel und simpel zu verarbeiten ist; außerdem sind sie derartig leicht, daß auch die Frau am Bau die Dinger locker wuppen kann. Und für die Eindeckung von Wirtschaftsgebäuden (Laut Homepage auch für Wohngebäude, das Sortiment ist erstaunlich groß) wie zum Beispiel für unsere Remise optimal geeignet.
Um der neugewählten Eindeckung auch mehr Halt für eventuelle Schneelast zu geben, nahmen wir noch das an Dachlatten mit, was der Baumarkt hergab - und das war, gelinde gesagt, qualitativ enttäuschend. Vielleicht sind wir auch durch Wilhelms Angebot im Laufe der Zeit einfach zu verwöhnt worden...

So ging es also ans Eindecken.
Baumarkthölzer zwischen die vorhandenen Dachlatten auf die Sparren nageln, und dann die ersten Onduline Platten auf die Unterkonstruktion nageln.


Die ersten Platten sitzen.

Im hinteren Teil wurde es dann ein wenig fummeliger (da steht der Bauherr ja so ungemein drauf...), da er hier eine Verbindung zwischen den alten Lichtplatten und der neuen Onduline herstellen musste bzw. für einen möglichst nahtlosen Übergang sorgen musste - und das bei der so gar nicht vorhandenen Orthogonalität der Unterkonstruktion.
Dies ging zwar zu Lasten einer der alten Lichtplatten (festgeschraubt und wutentbrannt wieder heruntergerissen - leider einmal quer durch, da die Platten eben alt sind und quasi Sollbruchstellen haben...), aber nach einer entsprechenden Beruhigungspause gelang es dem Bauherrn das Optimum aus dem, was wir hatten, herauszuholen.


Die ersten Lichtplatten sitzen.

So ist es uns gelungen eine wahren kleinen Unterstandspalast zu bauen.
Er soll (und kann!) unsere beiden Fahrzeuge beherbergen und auch eine Unterstellmöglichkeit für Brennholz und Pellets bieten - und für all die Dinge, die sonst noch ein wenig des Wetterschutzes bedürfen.


Aus der Ferne gar nicht so gigantisch: unsere Remise.

Natürlich fehlt noch der letzte Schliff: Regenrinne samt Ablauf, Dachlatten im hinteren Bereich einkürzen u.Ä., aber ihren Zweck erfüllt sie bereits zu unserer vollsten Zufriedenheit.


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